Deutschförderklassen kommen ab Herbst 2018

Bundesregierung will mit Sprachförderung für Chancengerechtigkeit sorgen und sieht Deutschpflicht als Grundlage für Integration.

Die Beherrschung der Unterrichtssprache als Voraussetzung für die Teilhabe am Unterricht sowie für eine erfolgreiche Integration in Österreich hoben in der dieswöchigen Parlamentsdebatte die FPÖ-Mandatare  Wendelin Mölzer und  hervor. Sie verdeutlichten, zu den über 1.000 Deutschklassen würden mit dem Schulrechtspaket 80 zusätzliche eingerichtet. Österreichs PädagogInnen hätten schon bisher trotz sozialdemokratischer Bildungspolitik Außerordentliches geleistet, so Mölzer. Jetzt erhielten sie nach freiheitlicher Maßgabe Unterstützung im Umgang mit zugewanderten SchülerInnen. Insgesamt sei das Land mit einer „verfehlten Integrationspolitik“ konfrontiert, meinte er, doch auch die damit verbundenen Probleme werde die aktuelle Regierung lösen.

Ansetzen wolle man schon in der Elementarpädagogik. Hauser sagte, ein Drittel der heimischen SchülerInnen könne nach Schulabschluss nicht sinnerfassend lesen. Die Zahl der RisikoschülerInnen steige, die Talente gingen zurück, daher „brauchen wir eine Änderung in der Bildungspolitik“. Der SPÖ warf er vor, eine verantwortungslose Politik gegenüber den Kindern und Jugendlichen zu betreiben, das zeige sich an den zahlreichen sogenannten Brennpunktschulen in Wien.

Marlene Svazek (FPÖ) konfrontierte in ihrer letzten Wortmeldung im Plenum die SPÖ mit der Feststellung, viele sozialdemokratische Parteimitglieder schickten ihre Kinder in Privatschulen. Öffentliche Brennpunktschulen könnten eben wegen der Sprachbarrieren weder zugewanderten noch österreichischen SchülerInnen die Bildung bieten, auf die sie Anspruch hätten. Illusorisch ist für sie die von SPÖ-Seite geforderte Verteilung von nicht-deutschsprachigen SchülerInnen in unterschiedliche Regelklassen, da gerade in öffentlichen Schulen der Ballungsräume kaum noch Kinder mit Deutsch als Erstsprache säßen. Klubobmann Johann Gudenus setzte mit der Bemerkung nach, „die SPÖ ist der Totengräber der Bildung“. Kinder mit unzureichenden Deutschkenntnissen zum regulären Unterricht zuzulassen, widerspreche der sozialen Gerechtigkeit, da bildungsferne Schichten entstünden.

Regierungsvorlage legt Deutsch als Schulreifekriterium fest

Gemäß Regierungsvorlage (107 d.B.) soll ab kommendem Schuljahr die Deutsch-Kompetenz bei der Schuleinschreibung erhoben werden. Zeigen sich bei einer Schülerin oder einem Schüler keine oder äußerst mangelhafte Deutschkenntnisse, wird sie oder er einer Deutschförderklasse mit 15 Stunden Sprachtraining (Primarstufe) bzw. 20 Stunden (Sekundarstufe) zugewiesen. Dort erfolgt der Unterricht anhand von eigens erstellten Lehrplänen, wobei in einzelnen Bereichen wie Turnen oder Zeichnen ein gemeinsamer Unterricht mit der Regelklasse möglich ist. SchülerInnen mit nur mangelhaften Deutschkenntnissen gelten als schulreif mit außerordentlichem Status und kommen in einen parallel zum Unterricht von Pflichtgegenständen laufenden Deutschförderkurs mit wöchentlich sechs Stunden intensivem Deutschunterricht.